Deutsches Natioalteam erringt Top-Ergebnis
Fast 600 Fachkräfte aus 32 Nationen traten bei den EuroSkills an. Die deutsche Mannschaft bestand dabei aus insgesamt 30 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet in 27 Wettkampfdisziplinen.
Mit 23 Auszeichnungen belegte sie am Ende den vierten Platz im Medaillenspielgel. Mit 14 Auszeichnungen in 17 Wettbewerben ist es das bislang beste Ergebnis des deutschen Teams bei den EuroSkills.
Die Trainer im Interview
Wie läuft der Wettbewerb grundsätzlich ab?
Mariusz Dechnig: Der Wettbewerb dauert drei Tage. Man muss sich das wie eine große Handwerksmesse vorstellen – mit ganzen Arealen nur für bestimmte Berufe. Dann werden Aufgaben aus der täglichen Arbeit gestellt, Dinge, die man auch im Betrieb macht. Bei Fahrzeuglackierern etwa Teillackierungen, Spot-Repair und Polierarbeiten. Die sind dann aber extrem auf Genauigkeit ausgelegt und es wird nicht nur das Endergebnis beurteilt, sondern der gesamte Prozess. Die Arbeitszeit ist dabei extrem kurz. Damit will man natürlich Fehler provozieren. Denn wenn man Teilnehmern auf diesem Niveau Zeit lassen würde, wäre am Ende immer alles perfekt. Es geht um Qualität unter hohem Zeitdruck.
Britta Sickenberger-Schwing: Bei den Fleischern gab es fünf Einzelaufgaben, unter anderem musste ein Rinderrücken entbeint werden. Da wurde geschaut, wie sauber das technisch gemacht wird. Doch es gibt auch Aufgaben wie etwa das Zubereiten einer Geflügel-Galantine. Da geht es um die schönste Zubereitung. Bei manchen Aufgaben geht es eben um korrekte chirurgische Kenntnisse und Schnitte, bei anderen eher um kunstvolle Gestaltung. Außerdem mussten vegetarische Grillspezialitäten und Fingerfood hergestellt werden.
Sie bewerten auch selbst mit?
Dechnig: Es wird in drei Teams bewertet. Wenn mein Kandidat an der Reihe ist, kommt ein Experte aus einer anderen Nation dazu, dann bin ich raus. Dafür beurteile ich dann später seinen Kandidaten. Man bewertet nie den eigenen.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft:
Sickenberger-Schwing: Ich wünsche mir mehr Anerkennung. Andere Meisterschaften werden z. B. stärker über die Medien transportiert. Du beherrschst dein Handwerk perfekt und man kann darin Europa- oder Weltmeister werden. Und im Handwerk leistest du jeden Tag aufs Neue abwechslungsreiche Aufgaben. Es wäre auch eine tolle Möglichkeit, um Nachwuchs anzuwerben, wenn man das stärker publik machte.
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