„Die Politik sollte sich am realen Mobilitätsbedarf orientieren“
Goetzke Photographie
Kammern und Verbände fordern Ausbau der Verkehrsinfrastruktur – „Für keine Region hat gute Mobilität eine solch hohe Bedeutung wie für FrankfurtRheinMain“
Vertreter verschiedener Wirtschaftsorganisationen in Frankfurt haben einen Kurswechsel in der Verkehrspolitik angemahnt. „Wir fordern eine Verkehrspolitik mit Augenmaß, Kreativität und Leidenschaft zugleich, die sich an realen Situationen und Anforderungen messen lässt, und auch die Auswirkungen verkehrspolitischer Weichenstellungen auf die Unternehmen und ihre Arbeitnehmer einbezieht. Es ist dabei geboten, notwendige Veränderungen nicht hektisch zu überstürzten, sondern klug vorzunehmen und dabei auch die Wirtschaft in Form eines Masterplan-Prozesses einzubeziehen“, so Bernd Ehinger, Präsident der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main.
Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main (HWK) und Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK) hatten über 300 Mitglieder der Kammern sowie ergänzend die Kooperationspartner der Dachverband der Frankfurter Gewerbevereine, der Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen und der Handelsverband Hessen-Süd 1.005 repräsentativ ausgewählte Menschen aus der Bevölkerung befragt. Davon jeweils rund 500 aus Frankfurt und den unmittelbar an die Stadt angrenzenden Gebietskörperschaften. Ziel war es, Erkenntnisse zum individuellen Mobilitätsverhalten, den Erwartungen an eine gute Mobilitätsinfrastruktur sowie zur Haltung in Bezug auf aktuelle Themen der Verkehrspolitik zu gewinnen. Durchgeführt wurde die Umfrage vom renommierten Meinungsforschungsinstitut forsa. Prof. Manfred Güllner, Geschäftsführer von forsa, stellte die Ergebnisse vor.
Die Umfrage bietet aus Sicht der Kammern und Verbände eine gute Datenbasis, um sich den Fragen der Mobilität schnell und mit großer Entschlossenheit zu widmen. Für keinen Wirtschaftsstandort in Deutschland habe „eine gute Erreichbarkeit und vernetzte Mobilität eine solch hohe Bedeutung wie für FrankfurtRheinMain mitten in Deutschland, mit dem größten Flughafen und dem zentralsten Bahnhof des Landes“, so Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main „Wenn wir heute mehr Einwohner, mehr Arbeitsplätze und mehr Warenverkehr haben, brauchen wir einen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und keinen Rückbau. Es fehlt ein durchdachter Gesamtverkehrsplan, der alle Verkehrsmittel nach ihren jeweiligen Stärkensinnvoll miteinander vernetzt und so die Mobilität zukunftsfest macht. Nur so können wir den Warentransport oder die Erreichbarkeit von Unternehmen für Kunden und Arbeitnehmer langfristig sicherstellen. Ich appelliere an die Stadt, einen breiten öffentlichen Dialog zur Mobilität der Zukunft zügig zu beginnen“, forderte Caspar.
Vertreter des Dachverbandes Frankfurter Gewerbevereine, des Hotel- und Gastronomieverbandes DEHOGA Hessen und des Handelsverbandes Hessen-Süd ergänzten, dass es bei Unternehmen, deren Kunden sowie Arbeitnehmern eine hohe Unzufriedenheit mit der verkehrlichen Situation und dem strategischen Umgang mit dem Thema in Frankfurt und in der Region gebe. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf in Form eines koordinierten und moderierten Prozesses. Einig war man sich darin, dass die Politik sicherstellen müsse, dass auch in Zukunft eine schnelle und zuverlässige Mobilität am Wirtschaftsstandort FrankfurtRheinMain möglich ist. Viele Mitglieder der Kammern und Verbände hatten sich bereits in den letzten Wochen und Monaten im Rahmen einer gemeinsamen Videoaktion zusammengeschlossen und ihre Anliegen vorgetragen.
Thema: Zufriedenheit mit der Verkehrsinfrastruktur
Autonutzer belastet vor allem der Verkehrsfluss und die Stausituation
Sehr oder eher unzufrieden sind die Autonutzer mit dem Verkehrsfluss (Kammermitglieder: 72 % | Bürger: 63 %), mit der Stausituation (74 % | 67 %), mit der Verfügbarkeit von Parkplätzen (71 % | 68 %) sowie der Höhe der Parkgebühren (72 % | 68 %).
Abbildung 1: Zufriedenheit der Autofahrer mit der Frankfurter Verkehrsinfrastruktur (siehe Anhang)
Sicherheit, Anbindung und Anzahl der Sitzplätze von ÖPNV-Nutzern positiv bewertet
Die Bürger, die den ÖPNV nutzen, sind sehr oder eher zufrieden mit der Sicherheit in Bussen und Bahnen (79 %), loben außerdem die Anbindung an ihren jeweiligen Wohnort (76 %) sowie Taktung und Häufigkeit der öffentlichen Verkehrsmittel (69 %). Negativ beurteilt werden demgegenüber die Informationen über Störungen, Verspätungen und Ausfällen (64 %) sowie die aus Sicht der Befragten zu hohen Kosten (68 %).
Abbildung 2: Zufriedenheit der ÖPNV-Nutzer mit dem ÖPNV-Angebot in Frankfurt (siehe Anhang)
Viele Unternehmen und Betriebe mit Kosten für den ÖPNV und den Informationen bei Behinderungen des Betriebsablaufes nicht zufrieden
Die Kammermitglieder sind insgesamt etwas unzufriedener mit dem ÖPNV. Mit den Informationen bei Störungen, Verspätungen und Ausfällen sind lediglich noch 23 Prozent der Unternehmen und Betriebe zufrieden, bei den Kosten zeigt sich nur etwa ein Viertel zufrieden (24 %).
Abbildung 3: Zufriedenheit der Kammermitglieder mit dem ÖPNV-Angebot in Frankfurt (siehe Anhang)
Thema: Prioritäten in Fragen der Mobilität
Verlässlichkeit, Schnelligkeit und Flexibilität von entscheidender Bedeutung
Im Mobilitätsalltag spielen für Betriebe und Erwerbstätige gleichermaßen Verlässlichkeit, Schnelligkeit und zeitliche Flexibilität die größte Rolle. Verlässlichkeit ist 75 Prozent der Kammermitglieder und 74 Prozent der Bevölkerung das wichtigste Mobilitätskriterium, gefolgt von Schnelligkeit (68 % | 68 %) und zeitlicher Flexibilität (55 %| 60 %). Niedrige Kosten (37 % |38 %) spielen dagegen eine deutlich geringere Rolle, ebenso Umweltfreundlichkeit, der nur 28 Prozent der Kammermitglieder und 36 Prozent der Erwerbstätigen eine wichtige Rolle zubilligen.
Abbildung 4: Erwartungen der Kammermitglieder und der Erwerbstätigen an die Verkehrsinfrastruktur in Frankfurt (siehe Anhang)
Thema: Zukunft der Mobilität
ÖPNV-Ausbau, Erweiterung der Park + Ride Parkflächen und digitale Verkehrssteuerung für Mehrheit sinnvolle Beiträge zu einem umweltfreundlicheren Verkehr
Große Einigkeit zwischen Kammermitgliedern und Bevölkerung gibt es mit Blick auf Maßnahmen, die im Sinne der Umwelt als geboten eingestuft werden. Beide Gruppen halten den weiteren Ausbau des ÖPNV (Kammermitglieder: 90 % | Bürger: 97 %), die Erweiterung der Park- + Ride-Plätze (81 % | 87 %) sowie die Optimierung des Verkehrsflusses durch digitale Verkehrssteuerung (82 % | 84 %) für sehr oder eher sinnvoll. Kritisch gesehen werden dagegen von Wirtschaft und Bevölkerung die Sperrung einzelner Straßen für den Autoverkehr. Sie werden von 69 (Kammermitglieder) bzw. 54 Prozent (Bürger) als weniger oder gar nicht sinnvoll angesehen.
Abbildung 5: Meinungen zu diskutierten Umweltmaßnahmen im Frankfurter Verkehr (siehe Anhang)
Eine Reduzierung der Autonutzung ist für viele Kammermitglieder nicht vorstellbar
Für mehr als die Hälfte der Unternehmen ist eine Reduzierung der Autonutzung gar nicht vorstellbar (52 %), v.a. da man auf die Nutzung von Autos und Transportern angewiesen sei.
Abbildung 6: Meinungen der Kammermitglieder zu diskutierten Umweltmaßnahmen im Frankfurter Verkehr (siehe Anhang)
Eine Mehrheit der Bürger, die regelmäßig das Auto nutzt, kann sich vorstellen, das Auto öfter stehen zu lassen, wenn der ÖPNV günstiger (60 %) und besser getaktet (51 %) wird.
Abbildung 7: Meinungen der Bevölkerung zu diskutierten Umweltmaßnahmen im Frankfurter Verkehr (siehe Anhang)
Thema: Mobilitätsthemen in Frankfurt
Unternehmen und Betriebe sehen in guter Mobilität wichtige Voraussetzung für die eigene Geschäftstätigkeit
Besonders kritisch wird von der Wirtschaft eine Sperrung des Innenstadtbereiches gesehen. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) sind der Ansicht, dass eine solche Sperrung für den Wirtschaftsstandort Frankfurt und die ansässigen Unternehmen, das Handwerk und den Handel negative Auswirkungen hätte.
Abbildung 8: Meinungen der Kammermitglieder zur Sperrung des Innenstadtbereiches (siehe Anhang)
Insgesamt wird dem Thema Mobilität von der Wirtschaft ein hoher Stellenwert zugeschrieben. Eine gute Erreichbarkeit der Stadt Frankfurt spielt für etwa drei von vier Kammermitgliedern (73 %) eine wichtige Rolle für die eigene Geschäftstätigkeit.
Abbildung 9: Bedeutung der Erreichbarkeit der Stadt Frankfurt für die Kammermitglieder (siehe Anhang)
Rückenwind für Forderung nach gesonderten Zufahrtsregelungen und einem strategischen Masterplan Verkehr
Viel Rückenwind gibt es für die Forderung von Kammern und Verbänden nach gesonderten Zufahrtsregelungen für Berufsgruppen wie Handwerker, Lieferanten oder Pflegekräfte – 90 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger unterstützen diese Position, unter den Kammermitgliedern sind es 85 Prozent.
Abbildung 10: Meinungen zu gesonderten Regelungen für bestimmte Berufsgruppen (siehe Anhang)
Und 89 Prozent der befragten Kammermitglieder und sogar 95 Prozent der Bevölkerung halten einen strategischen Masterplan für den Bereich Verkehr, der verschiedene verkehrspolitischen Maßnahmen zusammenfasst und koordiniert, für wichtig oder sehr wichtig, wobei ihn jeweils mehr als zwei Drittel der Befragten sogar für sehr wichtig erachten.
Abbildung 11: Einschätzung der Bedeutung eines "Masterplans" (siehe Anhang)
Mainufersperrung spaltet die Region
Die Mainufersperrung spaltet die Gemüter. 37 % der Kammermitglieder und etwa ein Viertel der Bevölkerung (23 %) spricht sich dafür aus, dass das Mainufer nach der einjährigen Testphase wieder für den Autoverkehr freigegeben werden soll. Etwa ein Viertel in jeder Gruppe präferiert eine Sperrung nur zu bestimmten Zeiten im Jahr (Kammermitglieder: 24 % | Bürger: 26 %). Eine dauerhafte Sperrung sehen 25 Prozent der Kammermitglieder und 41 Prozent der Bevölkerung für die beste Lösung an. Insgesamt stehen die Frankfurter der Sperrung kritischer gegenüber als Bewohner des Umlands. Während 27 Prozent der Frankfurter sich eine Öffnung des Mainufers für den Verkehr wünschen, sind es nur 17 Prozent der Anwohner aus den angrenzenden Gebietskörperschaften.
Abbildung 12: Meinungen zur Sperrung des nördlichen Mainufers (siehe Anhang)
Kammern und Verbände sehen dringenden politischen Handlungsbedarf, um die Voraussetzungen für eine gute Mobilität in der Wirtschaftsregion FrankfurtRheinMain zu schaffen
Die Ergebnisse liefern aus Sicht der Kammern und Verbände zudem starke Impulse für eine verkehrspolitische Debatte in Frankfurt und der Region: „Ein strategischer Masterplan Verkehr für Frankfurt ist von herausgehobener Priorität. Zugleich würden wir es begrüßen, wenn die Verkehrspolitik in Frankfurt zur Chefsache wird. Die Befragung der Wirtschaft und der Bürger habt gezeigt, welche Stellschrauben ihnen wichtig sind – auch der Umwelt zu Liebe: Der Ausbau des ÖPNV, die Erweiterung der Park + Ride-Flächen oder die digitale Verkehrssteuerung sind Themen, die nun auch einer inhaltlichen Auseinandersetzung bedürfen. Die Wirtschaft ist bereit, sich konstruktiv einzubringen. Die Zukunft kann nur im Miteinander und in gegenseitiger Rücksichtnahme und im Ausgleich der Interessen erfolgreich gestaltet werden.“
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Pressekontakte:
Patricia C. Borna
Leiterin Kommunikation und Marketing
Pressesprecherin
Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main
Telefon: 069 97172-125
E-Mail: borna@hwk-rhein-main.de
Reinhard Fröhlich
Geschäftsführer
Unternehmenskommunikation
Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main
Telefon: 069 2197-1201
E-Mail: r.froehlich@frankfurt-main.ihk.de
Vertreter verschiedener Wirtschaftsorganisationen in Frankfurt haben einen Kurswechsel in der Verkehrspolitik angemahnt. „Wir fordern eine Verkehrspolitik mit Augenmaß, Kreativität und Leidenschaft zugleich, die sich an realen Situationen und Anforderungen messen lässt, und auch die Auswirkungen verkehrspolitischer Weichenstellungen auf die Unternehmen und ihre Arbeitnehmer einbezieht. Es ist dabei geboten, notwendige Veränderungen nicht hektisch zu überstürzten, sondern klug vorzunehmen und dabei auch die Wirtschaft in Form eines Masterplan-Prozesses einzubeziehen“, so Bernd Ehinger, Präsident der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main.
Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main (HWK) und Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK) hatten über 300 Mitglieder der Kammern sowie ergänzend die Kooperationspartner der Dachverband der Frankfurter Gewerbevereine, der Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen und der Handelsverband Hessen-Süd 1.005 repräsentativ ausgewählte Menschen aus der Bevölkerung befragt. Davon jeweils rund 500 aus Frankfurt und den unmittelbar an die Stadt angrenzenden Gebietskörperschaften. Ziel war es, Erkenntnisse zum individuellen Mobilitätsverhalten, den Erwartungen an eine gute Mobilitätsinfrastruktur sowie zur Haltung in Bezug auf aktuelle Themen der Verkehrspolitik zu gewinnen. Durchgeführt wurde die Umfrage vom renommierten Meinungsforschungsinstitut forsa. Prof. Manfred Güllner, Geschäftsführer von forsa, stellte die Ergebnisse vor.
Die Umfrage bietet aus Sicht der Kammern und Verbände eine gute Datenbasis, um sich den Fragen der Mobilität schnell und mit großer Entschlossenheit zu widmen. Für keinen Wirtschaftsstandort in Deutschland habe „eine gute Erreichbarkeit und vernetzte Mobilität eine solch hohe Bedeutung wie für FrankfurtRheinMain mitten in Deutschland, mit dem größten Flughafen und dem zentralsten Bahnhof des Landes“, so Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main „Wenn wir heute mehr Einwohner, mehr Arbeitsplätze und mehr Warenverkehr haben, brauchen wir einen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und keinen Rückbau. Es fehlt ein durchdachter Gesamtverkehrsplan, der alle Verkehrsmittel nach ihren jeweiligen Stärkensinnvoll miteinander vernetzt und so die Mobilität zukunftsfest macht. Nur so können wir den Warentransport oder die Erreichbarkeit von Unternehmen für Kunden und Arbeitnehmer langfristig sicherstellen. Ich appelliere an die Stadt, einen breiten öffentlichen Dialog zur Mobilität der Zukunft zügig zu beginnen“, forderte Caspar.
Vertreter des Dachverbandes Frankfurter Gewerbevereine, des Hotel- und Gastronomieverbandes DEHOGA Hessen und des Handelsverbandes Hessen-Süd ergänzten, dass es bei Unternehmen, deren Kunden sowie Arbeitnehmern eine hohe Unzufriedenheit mit der verkehrlichen Situation und dem strategischen Umgang mit dem Thema in Frankfurt und in der Region gebe. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf in Form eines koordinierten und moderierten Prozesses. Einig war man sich darin, dass die Politik sicherstellen müsse, dass auch in Zukunft eine schnelle und zuverlässige Mobilität am Wirtschaftsstandort FrankfurtRheinMain möglich ist. Viele Mitglieder der Kammern und Verbände hatten sich bereits in den letzten Wochen und Monaten im Rahmen einer gemeinsamen Videoaktion zusammengeschlossen und ihre Anliegen vorgetragen.
Thema: Zufriedenheit mit der Verkehrsinfrastruktur
Autonutzer belastet vor allem der Verkehrsfluss und die Stausituation
Sehr oder eher unzufrieden sind die Autonutzer mit dem Verkehrsfluss (Kammermitglieder: 72 % | Bürger: 63 %), mit der Stausituation (74 % | 67 %), mit der Verfügbarkeit von Parkplätzen (71 % | 68 %) sowie der Höhe der Parkgebühren (72 % | 68 %).
Abbildung 1: Zufriedenheit der Autofahrer mit der Frankfurter Verkehrsinfrastruktur (siehe Anhang)
Sicherheit, Anbindung und Anzahl der Sitzplätze von ÖPNV-Nutzern positiv bewertet
Die Bürger, die den ÖPNV nutzen, sind sehr oder eher zufrieden mit der Sicherheit in Bussen und Bahnen (79 %), loben außerdem die Anbindung an ihren jeweiligen Wohnort (76 %) sowie Taktung und Häufigkeit der öffentlichen Verkehrsmittel (69 %). Negativ beurteilt werden demgegenüber die Informationen über Störungen, Verspätungen und Ausfällen (64 %) sowie die aus Sicht der Befragten zu hohen Kosten (68 %).
Abbildung 2: Zufriedenheit der ÖPNV-Nutzer mit dem ÖPNV-Angebot in Frankfurt (siehe Anhang)
Viele Unternehmen und Betriebe mit Kosten für den ÖPNV und den Informationen bei Behinderungen des Betriebsablaufes nicht zufrieden
Die Kammermitglieder sind insgesamt etwas unzufriedener mit dem ÖPNV. Mit den Informationen bei Störungen, Verspätungen und Ausfällen sind lediglich noch 23 Prozent der Unternehmen und Betriebe zufrieden, bei den Kosten zeigt sich nur etwa ein Viertel zufrieden (24 %).
Abbildung 3: Zufriedenheit der Kammermitglieder mit dem ÖPNV-Angebot in Frankfurt (siehe Anhang)
Thema: Prioritäten in Fragen der Mobilität
Verlässlichkeit, Schnelligkeit und Flexibilität von entscheidender Bedeutung
Im Mobilitätsalltag spielen für Betriebe und Erwerbstätige gleichermaßen Verlässlichkeit, Schnelligkeit und zeitliche Flexibilität die größte Rolle. Verlässlichkeit ist 75 Prozent der Kammermitglieder und 74 Prozent der Bevölkerung das wichtigste Mobilitätskriterium, gefolgt von Schnelligkeit (68 % | 68 %) und zeitlicher Flexibilität (55 %| 60 %). Niedrige Kosten (37 % |38 %) spielen dagegen eine deutlich geringere Rolle, ebenso Umweltfreundlichkeit, der nur 28 Prozent der Kammermitglieder und 36 Prozent der Erwerbstätigen eine wichtige Rolle zubilligen.
Abbildung 4: Erwartungen der Kammermitglieder und der Erwerbstätigen an die Verkehrsinfrastruktur in Frankfurt (siehe Anhang)
Thema: Zukunft der Mobilität
ÖPNV-Ausbau, Erweiterung der Park + Ride Parkflächen und digitale Verkehrssteuerung für Mehrheit sinnvolle Beiträge zu einem umweltfreundlicheren Verkehr
Große Einigkeit zwischen Kammermitgliedern und Bevölkerung gibt es mit Blick auf Maßnahmen, die im Sinne der Umwelt als geboten eingestuft werden. Beide Gruppen halten den weiteren Ausbau des ÖPNV (Kammermitglieder: 90 % | Bürger: 97 %), die Erweiterung der Park- + Ride-Plätze (81 % | 87 %) sowie die Optimierung des Verkehrsflusses durch digitale Verkehrssteuerung (82 % | 84 %) für sehr oder eher sinnvoll. Kritisch gesehen werden dagegen von Wirtschaft und Bevölkerung die Sperrung einzelner Straßen für den Autoverkehr. Sie werden von 69 (Kammermitglieder) bzw. 54 Prozent (Bürger) als weniger oder gar nicht sinnvoll angesehen.
Abbildung 5: Meinungen zu diskutierten Umweltmaßnahmen im Frankfurter Verkehr (siehe Anhang)
Eine Reduzierung der Autonutzung ist für viele Kammermitglieder nicht vorstellbar
Für mehr als die Hälfte der Unternehmen ist eine Reduzierung der Autonutzung gar nicht vorstellbar (52 %), v.a. da man auf die Nutzung von Autos und Transportern angewiesen sei.
Abbildung 6: Meinungen der Kammermitglieder zu diskutierten Umweltmaßnahmen im Frankfurter Verkehr (siehe Anhang)
Eine Mehrheit der Bürger, die regelmäßig das Auto nutzt, kann sich vorstellen, das Auto öfter stehen zu lassen, wenn der ÖPNV günstiger (60 %) und besser getaktet (51 %) wird.
Abbildung 7: Meinungen der Bevölkerung zu diskutierten Umweltmaßnahmen im Frankfurter Verkehr (siehe Anhang)
Thema: Mobilitätsthemen in Frankfurt
Unternehmen und Betriebe sehen in guter Mobilität wichtige Voraussetzung für die eigene Geschäftstätigkeit
Besonders kritisch wird von der Wirtschaft eine Sperrung des Innenstadtbereiches gesehen. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) sind der Ansicht, dass eine solche Sperrung für den Wirtschaftsstandort Frankfurt und die ansässigen Unternehmen, das Handwerk und den Handel negative Auswirkungen hätte.
Abbildung 8: Meinungen der Kammermitglieder zur Sperrung des Innenstadtbereiches (siehe Anhang)
Insgesamt wird dem Thema Mobilität von der Wirtschaft ein hoher Stellenwert zugeschrieben. Eine gute Erreichbarkeit der Stadt Frankfurt spielt für etwa drei von vier Kammermitgliedern (73 %) eine wichtige Rolle für die eigene Geschäftstätigkeit.
Abbildung 9: Bedeutung der Erreichbarkeit der Stadt Frankfurt für die Kammermitglieder (siehe Anhang)
Rückenwind für Forderung nach gesonderten Zufahrtsregelungen und einem strategischen Masterplan Verkehr
Viel Rückenwind gibt es für die Forderung von Kammern und Verbänden nach gesonderten Zufahrtsregelungen für Berufsgruppen wie Handwerker, Lieferanten oder Pflegekräfte – 90 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger unterstützen diese Position, unter den Kammermitgliedern sind es 85 Prozent.
Abbildung 10: Meinungen zu gesonderten Regelungen für bestimmte Berufsgruppen (siehe Anhang)
Und 89 Prozent der befragten Kammermitglieder und sogar 95 Prozent der Bevölkerung halten einen strategischen Masterplan für den Bereich Verkehr, der verschiedene verkehrspolitischen Maßnahmen zusammenfasst und koordiniert, für wichtig oder sehr wichtig, wobei ihn jeweils mehr als zwei Drittel der Befragten sogar für sehr wichtig erachten.
Abbildung 11: Einschätzung der Bedeutung eines "Masterplans" (siehe Anhang)
Mainufersperrung spaltet die Region
Die Mainufersperrung spaltet die Gemüter. 37 % der Kammermitglieder und etwa ein Viertel der Bevölkerung (23 %) spricht sich dafür aus, dass das Mainufer nach der einjährigen Testphase wieder für den Autoverkehr freigegeben werden soll. Etwa ein Viertel in jeder Gruppe präferiert eine Sperrung nur zu bestimmten Zeiten im Jahr (Kammermitglieder: 24 % | Bürger: 26 %). Eine dauerhafte Sperrung sehen 25 Prozent der Kammermitglieder und 41 Prozent der Bevölkerung für die beste Lösung an. Insgesamt stehen die Frankfurter der Sperrung kritischer gegenüber als Bewohner des Umlands. Während 27 Prozent der Frankfurter sich eine Öffnung des Mainufers für den Verkehr wünschen, sind es nur 17 Prozent der Anwohner aus den angrenzenden Gebietskörperschaften.
Abbildung 12: Meinungen zur Sperrung des nördlichen Mainufers (siehe Anhang)
Kammern und Verbände sehen dringenden politischen Handlungsbedarf, um die Voraussetzungen für eine gute Mobilität in der Wirtschaftsregion FrankfurtRheinMain zu schaffen
Die Ergebnisse liefern aus Sicht der Kammern und Verbände zudem starke Impulse für eine verkehrspolitische Debatte in Frankfurt und der Region: „Ein strategischer Masterplan Verkehr für Frankfurt ist von herausgehobener Priorität. Zugleich würden wir es begrüßen, wenn die Verkehrspolitik in Frankfurt zur Chefsache wird. Die Befragung der Wirtschaft und der Bürger habt gezeigt, welche Stellschrauben ihnen wichtig sind – auch der Umwelt zu Liebe: Der Ausbau des ÖPNV, die Erweiterung der Park + Ride-Flächen oder die digitale Verkehrssteuerung sind Themen, die nun auch einer inhaltlichen Auseinandersetzung bedürfen. Die Wirtschaft ist bereit, sich konstruktiv einzubringen. Die Zukunft kann nur im Miteinander und in gegenseitiger Rücksichtnahme und im Ausgleich der Interessen erfolgreich gestaltet werden.“
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Pressekontakte:
Patricia C. Borna
Leiterin Kommunikation und Marketing
Pressesprecherin
Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main
Telefon: 069 97172-125
E-Mail: borna@hwk-rhein-main.de
Reinhard Fröhlich
Geschäftsführer
Unternehmenskommunikation
Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main
Telefon: 069 2197-1201
E-Mail: r.froehlich@frankfurt-main.ihk.de