Handwerk trifft… Prof. Christiane Woopen


16. April 2021: Die Vorsitzende des Europäischen Ethikrates zu Gast beim regionalen Handwerk

Foto: HWK FRM / Michels

Prof. Dr. Christiane Woopen, Vorsitzende des Europäischen Ethikrates, war Gast der vierten Ausgabe des Gesprächsformats "Handwerk trifft...". Unter dem Titel „Leben und Tod“ sprach sie mit Moderator Prof. Michel Friedman über ethische Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft in der Corona-Pandemie. Die Veranstaltung fand diesmal in Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft Stadt und Kreis Offenbach im Capitol Theater Offenbach statt und wurde aufgrund der Hygiene-Bestimmungen live gestreamt.

„Die Corona-Pandemie beschäftigt uns seit über einem Jahr. Dabei bewegt sich der öffentliche Diskurs zwischen Sorgen um Gesundheit und Wohlstand sowie Fragen des richtigen Pandemiemanagements. Als Handwerkskammer repräsentieren wir die über 143.000 Handwerkerinnen und Handwerker aus der Region Frankfurt-Rhein-Main sowie die vielen Unternehmer und Auszubildenden. Unsere Mitglieder sorgen mit ihrer täglichen Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes dafür, dass ‚der Laden läuft‘ – und so besorgt sie die aktuelle Situation beruflich wie privat. Mit Herausforderungen, wie etwa den schleppenden Corona-Hilfen, der gerechten Impf-Priorisierung oder der Problematik in den eigenen Betrieben sind auch Handwerkerinnen und Handwerker konfrontiert. Aus diesem Grund suchen wir den Dialog mit Politik und Gesellschaft, um als Handwerkskammer auf die Sorgen und Nöte des unseres Wirtschaftssektors aufmerksam zu machen, Botschafter des Handwerks in der Region zu sein – und damit auch einen gesamtgesellschaftlichen Diskursbeitrag zu leisten", so Susanne Haus, Präsidentin der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main.

Prof. Dr. Woopen und Prof. Friedman erörterten die drängendsten Fragestellungen zum Thema: Ist es gerecht, wenn man doch klare Gewinner und Verlierer der Krise identifizieren kann? Wie lassen sich gesundheitliche Risiken und wirtschaftliche Erfordernisse im Betriebsalltag in Einklang bringen? Und braucht es eine andere Kommunikation, um verloren gegangenes Vertrauen in der Bevölkerung wiederherzustellen? Darüber hinaus konnten vier regionale Repräsentanten des Handwerks ihre Fragen live vor Ort an Prof. Dr. Woopen richten.

Prof. Dr. Woopen sagte: „Viele große ethische Fragen halten uns in Atem - in einer Pandemie, die uns schon allzu lange den Atem raubt. Gerade die junge Generation wird schwer belastet. Es fehlen Klarheit, Orientierung und Nähe. Wir alle gemeinsam aber können aus dem Stillstand einen Aufbruch machen.“

Prof. Dr. Friedman sagte: „Die existentielle Bedrohung durch Corona macht uns die Verletzlichkeit menschlichen Lebens bewusst. Gleichzeitig wird sichtbar, wo die gesellschaftspolitischen Defizite verdrängt wurden. Die Chance dieser Krise ist, endlich eine schonungslose Diagnose und eine engagierte Therapie durchzuführen.“

Die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main hat Anfang 2020 das Gesprächsformat „Handwerk trifft…“ ins Leben gerufen. Gäste bisher waren bereits der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier zum Thema „Zusammenhalt“, der Chefredakteur der Wochenzeitung, Die ZEIT, Giovanni di Lorenzo, zum Thema Meinungsfreiheit sowie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zum Thema "Freiheit". Die Veranstaltung mit Prof. Dr. Woopen kann unter www.hwk-rhein-main.de/handwerktrifft noch einmal angesehen werden – dort werden auch die nächsten Termine bekannt gegeben.

Die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main vertritt rund 32.600 Unternehmer, rund 143.000 Handwerkerinnen und Handwerker, davon etwa 10.000 Azubis aus den Städten Darmstadt, Frankfurt und Offenbach sowie den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis, Offenbach und dem Odenwaldkreis. Die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main ist an sechs Standorten vertreten. Neben drei Berufsbildungs- und Technologiezentren in Bensheim, Frankfurt und Weiterstadt, hat sie eine Hauptverwaltung in Frankfurt und in Darmstadt. Darüber hat sie ein Büro in Brüssel. Aus- und Weiterbildungsangebote finden sich im www.rhein-main-campus.de