Kaum mehr Gründergeist


KFW-Gründungsmonitor: geringe Marktimpulse in Deutschland
Der KFW-Gründungsmonitor wird seit dem Jahr 2000 als größte repräsentative Bevölkerungsbefragung zum Gründungsgeschehen in Deutschland erhoben. Für die Identifikation von Gründerinnen Gründern wird dabei eine breite Gründungsdefinition zu Grunde gelegt, die voll- wie nebenerwerbliche, freiberufliche wie gewerbliche Existenzgründungen abdeckt. Jährlich werden dafür 50000 zufällig ausgewählte in Deutschland ansässige Personen interviewt. 
 

Steigerung auf niedrigem Niveau


Der KFW zufolge ist der Gründergeist aktuell eher schwach ausgeprägt. Zwar stieg die Zahl der Existenzgründungen im vergangenen Jahr in Deutschland wieder leicht an: 568000 Menschen gingen den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit, drei Prozent mehr als im Vorjahr, wie der KFW-Gründungsmonitor 2024 zeigt. Allerdings ist das eine Steigerung auf sehr niedrigem Niveau, die den deutlichen Rücksetzer von neun Prozent im Jahr davor kaum wettmachen kann.
 

Gründungen im Vollerwerb rückläufig


Gegründet wurden 2023 vor allem Geschäfte im Dienstleistungssektor (70 Prozent), gefolgt vom Handel (22) und dem Produzierenden Gewerbe (knapp neun Prozent). Digitale und zugleich internetbasierte Start-ups spielten mit etwa einem Fünftel aller Gründungen weiter eine große Rolle. Insgesamt ging die Zahl der Gründungen im Vollerwerb allerdings erneut zurück. Dafür gab es mehr Nebenerwerbsgründungen. Eine deutlich negative Sprache spricht auch die Planungsquote, also der Anteil derer an der Bevölkerung im Alter von 18 bis 64 Jahren, die eine Gründung aktiv planen. Sie sank von 4,5 Prozent im Jahr 2022 auf zuletzt 3,6 Prozent. Die Quote der Gründungsplanungen, bei denen die Umsetzung in den nächsten zwölf Monaten wahrscheinlich ist, beträgt laut Umfrage nur noch 2,2 Prozent. 
 

Marktumfeld setzt keine Impulse


Grund für die Entwicklung sei die Wahrnehmung der wirtschaftlichen Situation in der Gesellschaft. „Gesamtwirtschaftlich gab es 2023 kaum Impulse für Existenzgründungen. Sowohl Konjunktur als auch Arbeitsmarkt stagnierten und haben die Gründungstätigkeit weder besonders befördert noch belastet.

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