Mobilitätswende ausgebremst?


Susanne Haus im FAZ-Talk zur Mobilität in Frankfurt-Rhein-Main

Towergespräch der F.A.Z.

Die Perspektive des Handwerks brachte Kammerpräsidentin Susanne Haus (2. v.l.) ins Towergespräch der F.A.Z. ein. Foto: HWK


Kammerpräsidentin Susanne Haus im Gespräch mit Vertretern aus Wirtschaft, Kommunen und ÖPNV-Branche 


Beim FAZ „Towergespräch“ über die Qualität des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Frankfurt und der Rhein-Main-Region lud FAZ-Herausgeber Carsten Knop zur Diskussion Mit dabei: Susanne Haus, Präsidentin der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main. Dringlicher als der Zustand des ÖPNV sei aus ihrer Sicht die Frage, wie Handwerksbetriebe sich mit ihren Fahrzeugen – vom Lkw bis zum Lastenrad – zu ihren Aufträgen im Stadtgebiet bewegen und vor Ort parken können oder aber, wie an den Betriebsstandorten ausreichend Parkraum geschaffen werden könne.


Wenn Handwerker die Stadt verlassen


„Wir müssen gut arbeiten können und dazu gehört auch die Erreichbarkeit. Wenn Handwerksbetriebe mit den Bedingungen vor Ort nicht zurechtkommen, dann verlassen sie als Folge die Stadt“, machte Susanne Haus im Gespräch klar. Dafür gab es Applaus aus dem Publikum. Beim Thema ÖPNV sei es aus Handwerkssicht natürlich wünschenswert, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Angebote hätten, die sie entsprechend ihrer Arbeitszeiten zuverlässig und sicher transportieren, so Haus.

Die Gesprächspartner des Abends waren neben Susanne Haus: Kaweh Mansoori (Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum des Landes Hessen), Dr. Jürgen Dieter (Geschäftsführender Direktor des Hessischen Städtetages), Prof. Dr. Knut Ringat (Vorsitzender der Geschäftsführung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) und Vizepräsident des VDV), Dr. Klaus Vornhusen (Konzernbevollmächtigter Deutsche Bahn Hessen, Vorsitzender der VDV-Landesgruppe Hessen), Ulrich Caspar (Präsident der IHK Frankfurt) und Kerstin Jerchel (Geschäftsführerin der Verkehrsgesellschaft Frankfurt).


Kaweh Mansoori spricht von "Neuer Mobilität"


Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori erklärte in seinem Eingangsstatement, dass er lieber von „neuer Mobilität“ als von einer „Verkehrswende“ spräche. Schließlich gehe es nicht um eine Umkehr, sondern um Veränderung. Wichtig sei es, Optionen für alle Menschen, und verschiedene Arten mobil zu sein, zu eröffnen und die Infrastruktur auszubauen. Von Carsharing-Standorten, über Vernetzungspunkte zum Umsteigen in die Bahn bis hin zum Ausbau der Radverkehrsnetze. Um eine wirtschaftliche Dynamik auszulösen, sei jedoch „die Schiene“ ein wichtiger Faktor, genauso wie eine verlässliche Finanzierung des ÖPNV, auch im Hinblick auf die Attraktivität einer Region für Fachkräfte.