Internationaler Meister (HWK) im Kurzzeiteinsatz – Praktischer Grundlagenkurs im Mauerwerksbau
Speziell für den Einsatz in der Entwicklungszusammenarbeit führt die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main eine Fortbildung durch, in denen fachliche Kompetenzen von langjährigen Industrie- und Handwerksmeistern ergänzt und erweitert werden.Berufsbildungs- Partnerschaft Sambia
Die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main führt ein über die sequa gGmbH finanziertes Berufsbildungspartnerschafts-Projekt mit dem Bauverband „The Association of Building and Civil Engineering Contractors (ABCEC)“ in Lusaka, Sambia durch. Das Projekt beabsichtigt, die Qualifikation und die Beschäftigungsfähigkeit von Berufsbildungsabsolventen in ausgewählten Bauberufen durch ein Modell praxisorientierter und dual verzahnter Ausbildungsmaßnahmen zu verbessern. Das Projekt soll zudem einen Beitrag leisten, die Wettbewerbsfähigkeit der sambischen Wirtschaft durch eine stärkere Praxis- und Bedarfsorientierung in der beruflichen Bildung zu verbessern. Im „Thorn Park Construction Training Centre“ in Lusaka, wird unter anderem die Bricklaying Section in diesem Rahmen des Projektes unterstützt. Hier sollen die Praktischen sowie die Theoretischen Kenntnisse vermittelt werden. Mit gezielten Trainingseinheiten sollen dann die Fähigkeiten der Auszubildenden ausgebaut werden, um eine gute Grundlage für die Zukunft in den Betrieben zu gewährleisten.Projektkurzbeschreibung | |
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Bezeichnung | Berufsbildungs- Partnerschaft Sambia Overall Heroes |
Auftraggeber | BMZ |
Land | Sambia Lusaka |
Träger | Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main |
Einsatz | Praktische Grundlagenkurse im Mauerwerksbau und Betonbau |
Einsatzzeit | 2017, 2018, 2019 |
Kurzzeitexperte | Internationaler Meister (HWK) Jahrgang 2017 Maurer- und Betonbauermeister Carsten Pabst |
Das sagt der Kurzeitexperte zu seiner Aufgabenstellung
Mittlerweile war ich das dritte Mal in Sambia. Mein erster Einsatz im Jahr 2017 führte mich in den Thorn Park Construction Trainings Center in Lusaka. Thema des Workshops war der Schalungsbau. Die Vorbereitungen für den Workshop gestalteten sich von Anfang an als schwierig. Zum einen war die Material- technische Ausrüstung im Bereich Betonbau vor Ort sehr schlecht, zum anderen ist die Beschaffung von Material und Werkzeug sehr zeitintensiv in Lusaka. Viele Maschinen vor Ort sind aus dem Jahre 1965 und entsprechen nicht mehr den Sicherheitsstandards. Aber mit Hilfe des Langzeitexperten Sven Buchholz haben wir alle Probleme beseitigt und im Workshop 2 Betongrills geschalt. Bei meinem zweiten Aufenthalt haben wir die handwerklichen Fertigkeiten der angehenden Maurer geschult. Lehrlinge des 1. und 2. Lehrjahres erhielten einen Grundlagenkurs im Bereich Mauerwerksbau. Neben dem fachgerechten Einrichten eines Arbeitsplatzes ging es Hauptsächlich um das Vermauern kleinformatiger Steine. Nach diversen kleineren Werkstücken, ging es zum Ende hin an das Mauern eines kleinen Hauses und der Erstellung eines Pizzaofens, der im Anschluss auch in Betrieb genommen wurde. Aufbauend auf meinen 2. Besuch wollten wir das Erlernte dann auch bei meinem 3. Besuch vertiefen: Der Bau eines Hauses. Dafür wurde uns eine Trainings- Site zur Verfügung gestellt, auf dem wir ein 20 auf 10 m großes Haus errichteten. Die Gruppe bestand zur Hälfte aus Schülern des letzten Jahres, sodass wir sehr schnell vorangekommen sind. In diesen 2 Wochen betonierten wir die Bodenplatte, erstellten die Außenwände und mauerten die Innenwände auf Gerüsthöhe. Wir planten eine offene Feuerstelle, um den Umgang mit gebrannten Ziegeln zu lernen. Die Schüler arbeiten unmittelbar am Objekt, lernen Baustellenabläufe kennen und organisieren und sind mit allen Problemen einer Baustelle konfrontiert. Sie lernen und arbeiten in Gruppen und müssen die entstehenden Probleme im Team lösen. Das stärkt die Gruppe und am Ende eines solchen Projektes können alle stolz auf das Erreichte sein. Ziel war es von Anfang an, die handwerklichen Fähigkeiten der Kursteilnehmer zu verbessern, schnelle Bauabläufe aufzuzeigen und den Mädels und Jungs den Spaß am Handwerk zu geben.Auch wenn es noch viele Probleme in Sambia gibt, eines hat das Land auf jeden Fall: „Sehr viel Potential!“
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Projekt Overall Heroes
Projektart:Berufsbildungspartnerschaft BBP via Sequa
Projektträger:
Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main
Projektmanager:
Alexander Schneider
Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main
Rudolf-Diesel-Straße 30
64331 Weiterstadt
schneider@hwk-rhein-main.de
Author/Responsible:
Carsten Pabst
T +49 157 77929146
c.pabst@az-limburg.de
Photo credits / sources:
© Carsten Pabst